Jordanien -> Wandern durch das Land der Kontraste mit
 

 

 

14.04. - 23.04.2018
 


1. Tag: Anreise

Flug nach Amman. Am Flughafen empfängt Sie Ihre deutschsprachige Reiseleitung und begleitet Sie zum Hotel.

 

 

Samstag: 14.04.2018
Mit dem Zug nach Frankfurt. Flugzeit von Frankfurt nach Amman ca. 4 1/2 Stunden. Hier wurden wir von einem örtlichen Betreuer empfangen. Nun durften wir uns in Reihe aufstellen und zur Passkontrolle "marschieren". Hier wurden die Reisepässe eingesammelt, um das Visum zu erhalten. Übrigens: Bei Gruppenreisen über 5 Personen wird ein kostenloses Sammelvisum erteilt. Nun ab zum Gepäckband. Große Überraschung -> drei Koffer fehlten, leider auch meiner. Ich hatte ja zur Sicherheit einen TrackR-Cip im Koffer deponiert. Der Versuch, über das Handy nun den Koffer zu lokalisieren, misslang. Lag es am fehlenden Internet oder am Cip, jedenfalls kam keine Anzeige über den Kofferstandort. Inzwischen tauchten unverhofft mein sowie ein weiterer Koffer ein; nur Jürgens Koffer blieb weiterhin verschwunden. Nach längerer Suche mit Unterstützung unseres Reiseleiters Hussein war die Suche erfolgreich -> durch eine etwas unübliche Taschenlampe im Koffer wurde der Inhalt beanstandet. So durfte die ganze Gruppe warten, bis dieser Vorgang endlich geklärt war. Nun aber ab zum Bustransfer mit den Koffern und dem Reisepass zum Hotel. Inzwischen war es bereits nach 22 Uhr (Zeitverschiebung plus eine Stunde), ein kleiner Imbiss wurde dann doch noch angeboten. Die erste Enttäuschung kam dann im Zimmer -> stark abgewohnt und wenig gepflegt. Das Essen der nächsten Tage war dann aber gut und ausreichend, wegen der Zimmer gibt es Minuspunkte.


2. Tag: Amman - Jerash - Ajloun - Amman

Ihr Tag startet mit der Fahrt nach Jerash, wo Sie uralte Ruinen und aufwändige Mosaike in eine andere Zeit zurückversetzen. Bei einem gemütlichen Spaziergang durch die alten griechisch-romanischen Stätten erfahren Sie einiges über die ehemaligen Siedlungen. Sie fahren weiter in das Naturschutzgebiet Ajloun, wo sie auf dem "Pfad der Seifenmacher" wandern. (ca. 2 - 3 Stunden, 7 km). Über eine Fläche von 13 km² erstreckt sich hier eine atemberaubende Landschaft aus Eichenwäldern und Olivenhainen. Auf Ihrem Weg durchwandern Sie dichte Wälder mit Eichen, Pistazien- und orientalischen Erdbeerbäumen. Machen Sie einen kurzen Stopp um eine ehemalige Weinpresse zu bewundern, bevor Sie sich anschließend, an einem der ältesten Erdbeerbäume des Reservats vorbei, hinunter ins Tal begeben. Der Weg führt Sie zu dem lokalen "Seifenhaus", wo Frauen in einem traditionellen Prozess pure Olivenseife herstellen. Übernachtung und Abendessen in Amman.
 

 

 

Sonntag: 15.04.2018
Nach einer doch relativ kurzen Nacht war um 7:30 Uhr Abfahrt nach Jerash.
Erste Spuren menschlicher Besiedlung in Gerasa stammen bereits aus dem 6. Jahrtausend vor Christus. Bis ins erste nachchristliche Jahrhundert war Gerasa eine unbedeutende Stadt, erlebte aber unter römischer Herrschaft und unter dem römischen Frieden einen schnellen Aufstieg. Ein Erdbeben im Jahr 749 hatte für die gesamte Region und somit auch für Gerasa verheerende Folgen; der Niedergang setzte ein.
Unser Rundgang begann am rekonstruierten Hadriansbogen, der zu Ehren Kaiser Hadrian erbaut wurde. Schön anzusehen auch das Theater, das Nymphäum sowie der Tempel. Ein großer Teil der antiken Stadt wurde jedoch von der neuen Stadt Jerash überbaut und ist somit nicht mehr zugänglich.
Weiter ging es mit der ersten leichten zweistündigen Wanderung im Naturschutzgebiet. Bei der kleinen Rast wurde am Lagerfeuer frischer Tee gebrüht; eine angenehme Erfrischung. Das Abendessen gab es dann im Restaurant "Windmühle", Vor- Haupt- und Nachspeise sorgten für einen vollen Magen.


3. Tag: Amman - Mujib - Totes Meer

Heute entdecken Sie das am tiefsten gelegene Naturschutzgebiet der Welt, Wadi Mudschib. Ihre Wanderung (ca. 4 Stunden, 4 - 5 km) startet am Besucherzentrum und führt Sie über den Dead Sea Highway bis hinauf in das Reservat. Der Weg verläuft parallel zum Toten Meer, wodurch Ihnen die gesamte Wanderung ein atemberaubend blauer Hintergrund geboten wird. Durch eine Vielzahl an ausgetrockneten Wadis wandern Sie bis zur Raddas Ranger Station, wo Sie mit etwas Glück sogar den hier lebenden Nubischen Steinbock erblicken. Nach einem kurzen Stopp erfolgt die letzte Etappe Ihrer Wanderung. Übernachtung und Abendessen am Toten Meer.
 

 

 

Montag: 16.04.2018
Heute wurden die Koffer gepackt; Hotelwechsel war angesagt.
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ging es "abwärts" -> Amman auf ca. 1000 Meter, das Tote Meer minus 400 Meter. Noch in keinem Urlaub habe ich in Summe mehr Höhenunterschiede erlebt; Jordanien ist ein sehr hügeliges Land. Das geplante Wadi war seit Anfang April gesperrt, eine Alternative war also angesagt. Die Wanderung ins Wadi, das sogar etwas Wasser führte, begann recht harmlos. Noch wurde auf trocken Schuhe geachtet, was sich jedoch bald als nutzlos erwies. Als dann ein kleiner Wasserfall den weiteren Weg versperrte, überquerte ein Teil der Gruppe mit vereinten Kräften (ziehen und schieben war angesagt) über einen seitlichen Felsen das Hindernis. Der Rest, unter anderem auch ich (warum soll ich hier ein Risiko eingehen, eine Reise ohne Blessuren hat hier für mich Vorrang) verbrachten die Zeit mit einer kleinen Rast. Nach einiger Zeit entschloss sich Alexander dann aber doch noch, allein das Wasserfallhindernis anzugehen, das er auf recht ungewöhnliche Weise alleine meistere! Respekt -> aber nicht ganz ungefährlich, siehe hierzu Bilder bzw. Video. Da die Schuhe übrigens inzwischen komplett nass waren, war es nun unnötig, weiterhin von Stein zu Stein zu springen!
Weiterfahrt zum Holiday Inn Hotel in den nassen Schuhen...
Hier war uns natürlich Erholung pur gegönnt -> baden im Toten Meer, Schlamm-Peeling aber auch relaxen in der Sonne. Einige "Böller" ließen uns dann doch etwas nachdenklich werden. Es klang zwar ähnlich wie bei einem Feuerwerk, vermutlich waren es aber doch Schüsse in das relativ nahegelegene syrische Krisengebiet.
Ein tolles Abendessen sowie ein kühles Bier > mit Alkohol > ließ den Tag schön ausklingen.


4. Tag: Totes Meer - Dana

Nach dem Frühstück machen Sie sich auf den Weg nach Dana, einem der größten Naturschutzgebiete Jordaniens, mit einem Höhenunterschied von 400 m unter dem Meeresspiegel bis zu 1.200 m über dem Meeresspiegel. Die Sonne schiebt sich hinter den Wolken hervor und lässt das Naturreservat in seiner vollen Schönheit erstrahlen. Auf den ersten Blick erscheint die Natur wie eine leblose Wüste, doch schauen Sie genauer hin, können Sie die verschiedenen Tiere und Pflanzen entdecken? Genießen Sie bei Ihrer anschließenden Wanderung (3 - 4 Stunden, 8 km) atemberaubende Ausblicke über die Schluchten, den Wadi und durchqueren Sie die terrassenförmig angelegten Gärten der Dörfer. Zu Abend essen Sie bei einer jordanischen Familie. Übernachtung in Dana.
 

 

 

Dienstag: 17.04.201
Abfahrt, wieder mit allem Gepäck, war diesmal nach einem guten Frühstück, um 9 Uhr. Eine lange Fahrt (es ging wieder aufwärts) in teilweise karger Landschaft stand diesmal an. Der Besuch einer Mosaikherstellung aber natürlich auch Verkauf unterbrach die Fahrt. Schöne Motive standen zur Auswahl, aber wohin zu Hause mit den Dingen?
Angekommen in Dana wurde dann der Rucksack umgehängt und eine Wanderung durch die Schluchten des Naturschutzgebietes stand an. An manchen Stellen musste der Guide dann doch Unterstützung geben. Dass ich an einer Stelle dann zum rutschen kam, war ja nicht weiter tragisch. Ärgerlich, dass ausgerechnet ein stacheliger Busch abbremste. Kleine Kratzer am Fuß sowie der linken Hand kann man jedoch verschmerzen. Tja, anscheinend werde auch ich älter; lässt deswegen die Trittsicherheit und Beweglichkeit etwas nach? Kurze Pause bei frisch aufbereitetem Tee, anschließend wurde dann der Rest der Strecke von allen mehr oder weniger unverletzt überstanden.
Das Abendessen im Dana-Guest-House war lecker, mit den beiden Damen gab es aus meiner mitgebrachten Thermoskanne einen kleinen Umtrunk mit Grappa -> der richtige Schlaftrunk. Gegen 21 Uhr wurde mit freundlicher aber deutlicher Geste angezeigt, dass wir das Feld zu räumen hätten.


5. Tag: Dana - Shobak - Petra

Nach dem Frühstück machen Sie sich auf den Weg nach Shobak. Majestätisch thront die sandsteinfarbene Kreuzfahrerburg auf einem Hügel. 1115 n. Chr. erbaut diente sie als Zuhause von bis zu 6.000 Christen. Von hier aus genießen Sie einen einmaligen Ausblick über den Wadi Arava. Abendessen und Übernachtung in Petra.
 

 

 

Mittwoch: 18.04.2018
Heute hieß es zeitig aufstehen -> Abfahrt war bereits um 8 Uhr. Halt war dann bei der Kreuzfahrerburg bei Shobak. Shobak Castle wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die Ruinen der Höhenburg liegen auf einem kegelförmigen Berg über der Ebene von Edom an der Pilger- und Karawanenstraße von Syrien nach Arabien. Der wichtige Handelsweg führte an dieser Stelle vom Toten Meer zur Arava-Senke und von dort weiter nach Akaba am Roten Meer und war somit eine gute Einnahmequelle.
Ganze Schulklassen waren heute unterwegs, die Mädchen mit Kopftuch, die Betreuerinnen teilweise voll verschleiert. Was die Mädels jedoch nicht abgehalten hat, singend und lustig unterwegs zu sein. Uns bot sich, oben angelangt, ein schöner Blick über das Tal. Die Ruine selbst wurde teilweise rekonstruiert, weitere Ausgrabungen stehen an.
In einem kleinen Kiosk wurden natürlich Getränke angeboten, Tee, Kaffee aber auch diverse Dosengetränke. Hier lief übrigens ein Fernsehgerät, das einen arabischen Sender ausstrahlte. Gezeigt wurden diverse Bilder aus dem Syrienkonflikt, auch Bilder vom Giftgasangriff in Duma. Auch hier wurde mir vor Ort der Konflikt und Kriegsgefahr nahegebracht. Übrigens: Im Land selbst ist von dieser Situation nichts zu spüren!
Weiter ging es über Serpentine und karge Landschaft nach Little Petra, auch bekannt als Siq al-Barid. Di
ese Besichtigung stand nach Programm zwar erst später auf der Liste, passte aber gut in den heutigen Tag. Es sollte somit eine gute Einstimmung auf Petra sein. Auch hier geht es durch eine kurze Schlucht zu den eigentlichen archäologische Stätten, ein nabatäischer Ort mit in die Sandsteinwände eingemeißelten Gebäuden. Die Gebäude wurden vermutlich als Vorort von Petra, der Hauptstadt der Nabatäer, im 1. Jahrhundert nach Christus gebaut. Für den Rest des Jahrtausends blieb Little Petra allen unbekannt, bis auf beduinischen Nomaden, die manchmal darin oder in ihrer Umgebung lagerten. Europäer, die die arabische Welt unter islamischer Herrschaft nicht besuchen konnten, hörten von Petra, waren sich aber ihrer Existenz nicht sicher. Ausgegraben wurden die Gebäude dann aber erst im späten 20. Jahrhundert von der britische Archäologin Diana Kirkbride.
Heute stehen an allen Ecken Händler und Bettler, teilweise aufdringlich und zeigten sich mit einem Bakschisch von einem 1/2 Dinar unzufrieden. Den Aufstieg zum "schönsten Aussichtspunkt" über sehr ungleiche und schlechte Stufen schenkte ich mir. War, wie dann von einigen erzählt wurde, kein Versäumnis.
Abendessen war dann bei einer einheimischen Familie:
Mansaf, ein arabisches Gericht aus in Joghurt gekochtem Hammel und Reis und natürlich Fladenbrot. Traf leider nicht ganz meinen Geschmack, die süße Nachspeise war jedoch lecker. Der ganze Ablauf des Abendessen war leider wenig herzlich, der Hausherr mit seinem Bruder blieben mehr oder wenig im Hintergrund. Auch mein kleines Präsent, ein Teddy für das Töchterchen, lockerten die Situation wenig auf. Schade...
Fast die ganze Truppe traf sich dann später im Hotel Mövenpick zu einem Umtrunk bei Bier und Wein -> unsere Bleibe hatte keine Lizenz für alkoholische Getränke!


6. Tag: Petra

Erfahren Sie mehr über die Geschichte der "rosaroten" Stadt. Können Sie sich vorstellen, dass diese in den Fels gehauenen Bauwerke von Menschenhänden erschaffen wurden? Sie tauchen ein in die Welt der Nabatäer, die hier vor 2000 Jahren gelebt haben sollen und wandeln über eine wichtige Straße für den Seidenhandel. Vielleicht kommt Ihnen die Stadt aus Kinofilmen wie "Indiana Jones" bekannt vor? Sie bahnen sich Ihren Weg durch die schmale Schlucht "Siq" und entdecken das prächtige Schatzhaus der Stadt. Was hier wohl für wertvolle Schätze liegen? Abendessen und Übernachtung in Petra.
 

 

 

Donnerstag: 19.04.2018
Zeitig ging es zu Fuß, das Hotel liegt nur wenige Meter vom Eingang der Schlucht entfernt, auf nach Petra. Das Eintrittsgeld beträgt tatsächlich 50 JD, entspricht ca. 54 €, für 2 Tage wie bei uns 54 JD -> war aber im Reisepreis enthalten. Ausgerüstet mit Rucksack, Fotoausrüstung und natürlich Wasserflasche führte uns Hussein zum Höhepunkt der Reise. Dass wir nicht die einzigen Besucher waren, kann man sich gut vorstellen; die Massen hielten sich jedoch in Grenzen. Als "Hilfsmittel" zur Fortbewegung standen Esel, Pferdekutschen und später auch Kamele zur Verfügung. Wie schlecht die Pferde vor den Kutschen behandelt wurden, konnten wir am nächsten Tag beobachten -> wirklich eine Schande. Für uns standen diese Transportmittel so nicht zur Diskussion!
Über die 1,5 Kilometer lange und etwa 70 Meter tiefe Felsschlucht, den Siq (dt.: „Schacht“), der an seiner engsten Stelle nur 2 Meter breit ist, kommt man zum wohl berühmtesten Gebäude von Petra, dem Schatzhaus. Am Ende der Schlucht öffnet sich dann der Blick in das in den Fels gemeißelten Gebäude -> einfach Gänsehaut pur.
Das „Schatzhaus des Pharao“, wie es von den Beduinen gen
annt wurde, war in Wirklichkeit vermutlich eines von zahlreichen Felsgräbern. Es wurde möglicherweise für den Nabatäerkönig Aretas IV. angelegt, der im 1. Jahrhundert v. Chr. regierte. Über sechs korinthischen Säulen erhebt sich ein Rundtempel mit vierzig Meter Höhe. Auf der Spitze des Tempels befindet sich eine Urne, die, wie der gesamte Bau und die anderen Königsgräber Petras, überwiegend aus massivem Fels bestehen.
Eine komplett funktionierende Wasserversorgung und sichere Lage machten Petra zu einer bevorzugten Station für Karawanen aus dem Süden Arabiens, die überwiegend mit Luxusgütern für Abnehmer aus dem gesamten Mittelmeerraum beladen waren: Gewürze aus Indien und Seide aus China, Elfenbein aus Afrika, Perlen aus dem Roten Meer und Weihrauch aus dem Süden Arabiens. Das Harz des Weihrauchbaums war in der gesamten antiken Welt als besonders kostbare religiöse Opfergabe und als Arzneimittel begehrt. In umgekehrter Richtung gelangten über Petra Waren aus der Levante, etwa Goldschmiedearbeiten aus Aleppo, zu den Märkten des Jemen und Omans. Zwischenhandel und Zölle warfen für die Nabatäer hohe Gewinne ab.

Dass sich am Schatzhaus alles versammelt, Touristen, Händler sowie Kamele braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Jeder hat den Wunsch, das schönste Foto zu schießen, Selfie in allen Variationen werden gemacht. Ich konnte mich die ersten Minuten an diesem Anblick nicht satt sehen, aber dann zückte auch ich Handy und Kamera.
Über die Fassadenstrasse, eine Anreihung nabatäischer Gräber, geht es zum römischen Theater. 45 Sitzreihen boten mehr als 4000 Besucher Platz.
Nach einer Erfrisc
hung mit Limonade ging es über Stufen hoch zu den Königsgräbern; vier schöne nebeneinander liegende Fassaden. Die Baustile der Gräber lassen nabatäische, griechische und römische Einflüsse erkennen. Die byzantinische Kirche ganz in der Nähe wurde vermutlich gegen Ende des 5. Jahrhunderts erbaut. Teilweise gut erhalten sind die vielen Bodenmosaiken. Bei einem Restaurant trennte sich die Gruppe, jeder konnte in Eigenregie auf Erkundung gehen. Verlaufen konnte man sich hier nicht -> es führt nur ein Weg zurück bzw. ein Stufenpfad im Nordwesten hoch zum Kloster.
So ließ ich die Eindrücke auf mich einwirken und wanderte langsam vorbei an den Königsgräbern zurück. Sollte ich den Opferberg besteigen? Der Hohe Opferplatz liegt auf dem Gipfel des Jebel Attuf -> 700 Stufen sollen es bis oben sein. Gemeinsam mit Alexander machte ich mich dann an den Aufstieg. Die Stufen waren relativ gut ausgebaut und recht gleichmäßig. Eigentlich war es dann weniger anstrengend als erwartet. Der Ausblick auf das Tal war bereits unterwegs schön, oben angelangt jedoch toll. Wie könnte es anders sein, oben wurde Tee gekocht, ein kleines Lager lud zum verweilen ein. In der Zwischenzeit konnte Alexander das Handy des jungen Jordaniers über seine Powerbank mit Energie laden, dafür durften wir fast gratis Tee trinken! Abwärts ging es natürlich leichter, man sollte jedoch nicht unvorsichtig werden. Trittsicher scheinen die Esel auf den Stufen zu sein, die für die Versorgung am Opferberg zuständig sind. Reiten über die Stufen auf dem Eselrücken -> nein danke.
Nochmals für heute die letzten Eindrücke am Schatzhaus einwirken lassen, dann ging es langsam zurück zum Hotel, das von den Zimmern leider auch nicht überzeugte.
Gegen 19 Uhr ging es nochmals nach Petra: Hussein hatte uns Eintrittskarten besorgt für "Petra by Night" -> 17 JD. Der Weg in die Schlucht war mit Kerzen beleuchtet, ein großer Pulk bewegte sich im Licht der Sterne und Kerzen zum Schatzhaus. Auf dem Boden liegende Decken waren für die Zuschauer vorbereitet, auch hier waren vor der Tempelwand viele Kerzen aufgestellt. Eigentlich ein romantischer Anblick, aber selbst nach Beginn der "Vorstellung" kamen immer noch Leute und störten somit die Stimmung. Ein Flöten- sowie ein Sudelsackspieler untermalten mit arabische Musik die Nacht. Dann erzählte ein Jordanier eine Geschichte in englisch über Krieg und Frieden. Über meine Englischkenntnisse möchte ich mich hier nicht weiter auslassen. Abschließend wurde die Fassade in verschiedenen Farben angestrahlt, auch recht schön, aber dafür fast 20 € -> schade um das Geld!


7. Tag: Petra - Baida - Petra

Nach dem Frühstück machen Sie sich erneut zu einer Wanderung auf (ca. 7 - 8 Stunden, 13 km). Sie starten mit dem Besuch des verborgenen Tals von Little Petra. Von hier geht es durch die Baida Region in Richtung der Schluchten von Petra, bis Sie das Kloster hoch über dem Hauptplatz erreicht haben. Hier erwarten Sie herrliche Ausblicke über den Grabenbruch des Wadi Araba. Sie gehen die Klostertreppen des Museums hinunter und treten den Rückweg über Wadi El Muasireh an, wo Sie eine Vielzahl von Gräbern finden, die weitgehend unbekannt sind und von Touristen kaum besucht werden. Abendessen und Übernachtung in Petra.
 

Freitag: 20.04.2018
Mit einem Mietbus ging es heute auf Tour. Nach einer kurzen Besichtigung einer Ausgrabung aus der Steinzeit ging es zum Eingang -> wir wollten Petra von hinten besichtigen. Die Aussage von Hussein traf nicht ganz zu -> es geht kurz bergauf und dann hinunter nach Petra. Der "kurze" Anstieg zog sich dann doch etwas hin, so dass eine Mitreisende, die unter Asthma litt, erhebliche Probleme hatte. Toll fand ich, dass sich aus der Gruppe keiner negative äußerte, weniger schön fand ich, dass beide Guide vorne liefen. Eigentlich sollte doch einer der beiden das Schlusslicht sein, oder? Jedenfalls wurden immer wieder Pausen eingelegt, so dass der Anschluss wieder sichergestellt war. An bizarren Felsen vorbei ging es zum sogenannten Kloster Ad Deir von Petra. Es ist sogar mit 48,3 Meter höher als das Schatzhaus, wirkt aber, da es nicht wie das Schatzhaus in einer Schlucht steht, rein optisch kleiner. Die Abmessungen weichen in verschiedenen Dokumenten erheblich ab -> Wikipedia 39 bzw. 45 Meter, Broschüre aus Petra 48,3 Meter; ich habe jedenfalls nicht nachgemessen :-) Eine interessante Seite zu Petra habe ich übrigens hier gefunden!
Nach einer kurzen Rast ging es in Eigenregie weiter mit dem Abstieg. Über die Säulenstraße, bzw. Fassadenstraße ging es wie gestern über das Schatzhaus zurück zum Hotel. In Summe dauerte die heutige Wanderung ca. 8 Stunden, es war aber ein relativ langsames Tempo mit einigen Pausen. Aber auch langsames Wandern strengt an...
Ein alkoholfreies Bier im Hotel ließ die Wanderung auf der Dachterrasse unseres Hotels ausklingen. Übrigens: Es hatte kurz zuvor etwas geregnet!
Hinweis zum Hotel bzw. den Zimmern: Der Toilettendeckel in Sígrids Bad war gebrochen, wurde aber trotz 2-maliger Reklamation nicht repariert. Das darf wirklich nicht vorkommen!


8. Tag: Petra - Wadi Rum

Heute erleben Sie eines der Highlights Ihrer Reise - Kamel-Trekking in der größten und eindrucksvollsten Wüste Jordaniens. Während Ihrem Kamelritt bestaunen Sie die zahlreichen Berge aus Sandsteinen und Granit (ca. 15 km). Atemberaubend, wie die Sonnenstrahlen die alten Felsen in bunte Farben tauchen. Spüren Sie den Zauber dieser Wüstenlandschaft? Gegen Mittag machen Sie einen kurzen Halt und genießen ein leckeres Essen, von den Beduinen vorbereitet, während Sie die landschaftliche Vielfalt bewundern. Abendessen und Übernachtung in Wadi Rum.

 
 

 

Samstag: 21.04.2018
Heute war unser Busfahrer wieder aktiv, Abfahrt um 8 Uhr zum Wadi Rum. Über die teilweise recht verschlissene Wüstenstraße brauste Masser dahin. Die Holperstellen an diversen Straßenübergängen wurden dabei nicht immer sanft genommen und waren somit auf der Rückbank im Bus dann deutlich zu spüren. Für Jürgens Schrittzähler ein zusätzlicher Zählimpuls! Zahlreiche Windhosen am Straßenrand zeigten an, dass heute ein etwas sandiger Tag anstehen würde.
Im Beduinendorf angekommen, wurden die Koffer in einen Geländewagen umgeladen, die Kamele warteten schon auf ihre Reiter. Also aufsitzen und los ging es im Kamelschritt. Nur unser Alexander verweigerte sich und ging flotten Schrittes vorne weg. Für mich war es ja kein neues Erlebnis, der Kamelsattel jedoch etwas problematisch. Der hintere Knauf im Sattel machte sich bei diversen Bewegungen im Rücken deutlich schmerzhaft bemerkbar. Ansonsten wurden die Kamele in 3-er Gruppen von jungen Beduinen geführt -> eigentlich eine unterhaltsame Fortbewegungsvariante. Fotos wurden mehr oder weniger aus der Hüfte geschossen, die Bilanz war dann aber doch recht positiv.
Nach etwas mehr als einer Stunde Halt zur Pause: Vorsicht ist angesagt, wenn das Kamel aufsteht bzw. mit den Vorderbeinen zuerst in die Liegeposition geht. Dass meine rückseitige Körperseite aber auch die Oberschenkel etwas strapaziert waren, muss ja nicht verheimlicht werden.
Ein gutes Mittagessen ließ dies schnell vergessen, bis es hieß: Weiter geht es auf dem Kamelrücken. Der Wind hatte inzwischen aufgefrischt, Sand wirbelte über die Wüste. So entschloss ich mich, ein Beduinen-Tuch zu kaufen. Hussein knüpfte fachmännisch den Turban, so konnte ich sogar Mund und Nase etwas abschirmen. Trotzdem hatte ich Sand im Mund, man sollte bei so einem Wetter halt den Mund halten. Nun standen weitere 1 1/4 Reitstunden an, nur Alexander stapfte weiterhin vorne weg.
Im Camp wurden dann die Zelte aufgeteilt, die Koffer waren bereits vor Ort. Für mich Anlass genug, schnell aus den sandigen Klamotten zu kommen und eine Dusche zu genießen; ein wahrer Genuss!
Der ägyptische Küchenchef bereitete nun in seiner Kombüse das Abendessen vor, das Feuer in der Bodenröhre brannte auf Glut zurück. Gemeinsam mit Hussein wurde der gefüllte Korb in die Röhre abgelassen, mit Alufolie bedeckt und dann der Deckel mit Sand abgedichtet. Nun hieß es 2 Stunden abwarten.
Also ein kühles (alkoholfreies) Bier und die Landschaft genießen. Als dann plötzlich ungewöhnlicher Fluglärm die Stille störte, kame
n zwei amerikanische V-22 Osprey (Senkrechtstarter) hinter dem Felsmassiv angeflogen. Auch ein Hinweis auf die Syrienkrise???
Inzwischen hatte ich die undankbare Aufgabe übernommen, das Trinkgeld für unseren Reiseleiter einzusammeln. Selten hatte ich so viele Diskussionen zu diesem Thema. Natürlich kann jeder geben was er will, eine gewisse Erwartung liegt aber doch vor. Susanne wurde dann gebeten, den Umschlag an Hussein mit ein paar netten Worten zu übergeben! Hierzu nochmals Danke!
Der Sandsturm hatte sich inzwischen gelegt, es fielen sogar ein paar Regentropfen -> schönes Wetter für Jordanien :-) Wetterungsbedingt fiel der
Sundowner jedoch aus.
Das leckere Abendessen wurde dann gegen 20 Uhr feierlich aus der Bodenröhre geholt. Geschmacklich konnte man nicht meckern, auch die Menge war mehr als ausreichend -> ein Lob an den Küchenchef!
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde über die Solaranlage der Strom und somit auch das Licht in Betrieb genommen; WLAN gab es aber hier keines!
Relativ zeitig zog ich mich zurück, ein eigenes Bett wartete ja bereits auf mich. Dass es gegen die Morgenstunden kühler fast schon kalt wurde, sei hier nebenbei noch erwähnt. Die wärmende Decke schaffte jedoch schnell Abhilfe!


9. TagWadi Rum - Aqaba

Nach dem Frühstück in Ihrem Camp geht es los zu einer kurzen Trekking-Tour in die Wüste. Gegen Mittag erfolgt ein kurzer Transfer nach Aqaba. Die Küstenstadt ist der einzige Seehafen des Landes und damit Jordaniens Tor zur Welt. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihr Tauchparadies und die schönen Strände. Am Nachmittag haben Sie die Möglichkeit sich einen ersten Eindruck von der Stadt zu machen. Bummeln Sie über einen der vielen bunten Märkte oder erfrischen Sie sich in dem herrlichen Wasser. Abendessen und Übernachtung in Aqaba.
 

 

Sonntag: 22.04.2018
Bereits gegen 5 Uhr rumorte mein Zeltnachbar, was der wohl vorhat? Wie ich später erfahren hatte, machte Alexander sein organisiertes Frühstück alleine auf dem Fels hinter der Anlage; auch seine leere Weinflasche wurde oben eingegraben. Was soll man hierzu sagen?? :-)
Nach einer "Katzenwäsche" gab es ausreichend Frühstück; Herz, was willst du mehr.
Die Variante eines weiteren Kamelrittes bzw. einer Tour im Geländewagen wurde dann gestrichen, warum auch immer. Also wurde ein Fußmarsch in Eigenregie organisiert. Unsere beiden Geologen erklärten ohne Fachbegriffe etwas zu den farbigen Maserungen der Felslandschaft, danke auch nochmals an dieser Stelle.
Der weitere Tagesablauf: Mittagessen, Koffer packen, mit dem Geländewagen zurück zum Dorf, umsteigen in den Bus, Weiterfahrt nach Aqaba.
Im Hotel gönnte ich mir erst mal eine richtige Dusche. Dann gemeinsam mit Hussein auf Einkaufstour. Tut mir leid, hier hatte ich mehr erwartet. Eine kleine Stadtrundfahrt wäre zeitlich gut und gerne möglich gewesen -> hat nicht sollen sein. So machte ich mich alleine auf die Socken und durchstreifte diverse Läden, genoss aber auch den Strand am roten Meer. So konnte ich ungestört meine Reisemitbringsel ergänzen: Rotwein, Feigen, Räucherstäbchen, Rosenwasser...
Abendessen war im Hotel, Getränke nach Wunsch gab es nicht. Wasser; für die nächsten Tage ist mein Verlangen nach Wasser aber auch Chicken gestillt.


10. Tag: Abreise

Heute heißt es Abschied nehmen. Es erfolgt der Transfer zum Flughafen und der Rückflug nach Deutschland.

 

 

 

Montag: 23.04.2018
Frühstück um 6 Uhr, da unser Abflug ja bereits um 8:10 Uhr anstand. Bei der Einfahrt zum Flughafen war dann "Gepäck-Kontrolle" durch einen Suchhund, der dann tatsächlich "fündig" wurde. Mein Koffer? Nein, eine Mitreisende wurde aufgefordert, den Koffer zu öffnen; gefunden wurde glücklicherweise nichts -> Fehlalarm!
Auch diesmal war im Flughafengebäude ein jordanischer Betreuer beim Check-in behilflich, alles verlief ohne Probleme. Bis zur Kontrolle des Handgepäcks: Jürgen hatte seine Spezial-Taschenlampe diesmal im Handgepäck. Seine Erklärungen waren anscheinend nicht ganz einfach, letztendlich doch erfolgreich. Fast pünktlich hob die wenig besetzte Maschine Richtung Amman ab. Leider war das Wetter wenig fotofreundlich, das Tote Meer somit im Dunst ganz schwach erkennbar. Erneute Kontrolle in Amman, dann Weiterflug nach Frankfurt. Hier empfing uns ein kräftiger Regenschauer, typisch deutsch. Dabei war hatte in den letzten Tagen auch hier schönsten Sonnenschein!
Die gemeinsame Verabschiedung am Gepäckband in Frankfurt war sehr herzlich, war ja auch eine nette Truppe.
Der Transfer mit dem ICE zu meiner Heimatstadt war für mich kein Problem, ich hatte ganz schnell einen Sitzplatz ergattern können. Auch diesmal war der Zug wie so oft bis Mannheim total überlastet :-('
Und so gehen zehn schöne und interessante Tage zu Ende...


 

Fazit:

Von Amman über das Tote Meer nach Petra, Wadi Rum, Aqaba und zurück nach Amman

Jordanien stand seit vielen Jahren auf meiner Reise-Wunschliste -> voran natürlich Petra. Immer wieder hielt mich jedoch die politische Lage der Nachbarländer von einer Buchung ab.
Jordanien ist ja von fünf Nachbarstaaten umgeben, die mehr oder weniger zu Krisengebieten zählen.
Jedenfalls bemerkte man vor Ort von der Krisensituation in Syrien nichts.
Die Wasserversorgung ist sicherlich mit ein Hauptproblem des Landes.
Nach Husseins Erklärungen wird Jordaniens Staatshaushalt mit 37 % durch ausländische Hilfe unterstützt. Andere Einnahmequellen sind der Tourismus sowie der Abbau von Phosphat.


Jordanien ist ein schönes aber vor allem interessantes Land.
Die Höhenunterschiede von Amman zum Toten Meer aber auch während der Reise waren schon beachtlich.
Die Unterkünfte waren teilweise nicht unbedingt überzeugend, vier Sterne würde ich hier nicht immer vergeben.
Unser Reiseleiter beherrschte die deutsche Sprache ausgezeichnet, hatte ja auch hier vor einigen Jahren Maschinenbau studiert.
Leider hat sein Informationsfluss in den letzten Tagen nachgelassen. Auf meinen Hinweis wurde von ihm eine fieberhafte Erkrankung angegeben -> Gute Besserung!
Die Gruppe bestand aus 15 Mitreisenden -> zwei weibliche und Alexander als männlicher Single, der Rest paarweise bzw. Geschwister.
War jedenfalls trotz der Altersunterschiede sehr harmonisch.
Den "Grufti" durfte ich aber an einen Mitreisenden abgeben :-)
Am Essen konnte man eigentlich nichts aussetzen -> Chicken muss für die nächsten Tage aber nicht unbedingt sein.
Dass der Alkohol teuer ist bzw. gar nicht ausgeschenkt wird, war ja vorab bekannt. Ein mitgebrachter Grappa kam dann sporadisch als "Schlaftrunk" zum Einsatz.
Der Reisehöhepunkt war sicherlich Petra mit dem Schatzhaus.
Natürlich habe ich schon vorab Bilder und Videos gesehen -> gegen den persönlichen Eindruck jedoch kein Vergleich!
Die Wanderungen waren schön, teilweise anstrengender als gedacht.
Hier fehlte eigentlich in der Reisebeschreibung der Hinweis auf richtige Wanderschuhe, festes Schuhwerk war in Dana eigentlich nicht ausreichend.
Mancher Tagesablauf könnte besser organisiert sein: Eine Stunde auf das Hotelzimmer zu warten finde ich schlecht organisiert.
Ganz positiv die Einheimischen: Mit "wellcome" wurde ich des öfteren auf der Straße angesprochen!
Somit kann ich Jordanien als Reiseland nur empfehlen!!!
Ach ja, mein Koffer war auf der Heimreise prall gefüllt, einschließlich einer Handvoll Sand, der Rucksack fast leer -> 30 kg Freigepäck machen so etwas möglich!